Die Region rund um Reinwarzhofen ist sehr geschichtsträchtig. In der Umgebung sind viele Spuren aus längst vergangenen Tagen zu suchen, zu bestaunen und zu bewundern.

 

Suche nach Versteinerungen

Vor rund 205 Millionen Jahren - in der Jurazeit - bildete das Altmühltal die Uferzone eines Urmeeres, was man noch heute mit vielen Fossilienfunden belegen kann. Hier herrschte subtropisches Klima in dem sich viele Urtiere tummelten. Mit etwas Glück kann jeder heute noch versteinerte Ur-Tierchen wie Tintenfische, Seeigel, Schnecken oder Muscheln ausgraben. Voraussetzung ist natürlich eine Gegend, in der Erdschichten mit Versteinerungen zugänglich sind.
Suchen kann man bei uns auf Feldwegen in der Umgebung oder in einem der umliegenden
Steinbrüche. Mit Meißel und Hammer entlockt man hier den Kalkschichten die 140 Millionen Jahre alten Fossilien.

Wichtig ist, dass man nur in den Steinbrüchen auf die Suche geht,
die dafür ausgewiesen sind!!

So zum Beispiel am Fossilienerlebnisplatz Mörnsheim, im Steinbruch für Hobby- Geologen in Polsingen, im  Solnhofener Bruch in Solnhofen oder im Fossiliensteinbruch Blumenberg bei Eichstätt

Ab April 2005 führt der neue Fossilienpfad rund um Eichstätt tief hinein in die Erdgeschichte. Ausgehend vom Bahnhof steigt der insgesamt neun Kilometer lange Weg hinauf zum Jura-Museum auf der Willibaldsburg mit seinen eindrucksvollen Fossilien, farbenprächtigen Riffkorallen und einem Original des äußerst seltenen Urvogels Archaeopteryx.

Ein Tummelplatz für Nachwuchs-Urzeitforscher ist der Fossiliensteinbruch am Blumenberg. Bereits bestens präpariert sind die Fossilien an der nächsten Station im Museum Bergér. Wandert man weiter, kreuzt der Weg die großen Steinbrüche. Sie zeigen die Bedeutung der Steinindustrie für die Region. Wie sich die Natur diese Halden zurückerobert, beweisen die renaturierten Steinbrüche entlang der Strecke. Vom Aussterben bedrohte Tiere wie der Apollofalter finden hier wieder beste Lebensbedingungen.

 

Auf den Spuren der Kelten - Das Keltenhaus in Landersdorf

Auch die Menschen besiedeln dieses Gebiet seit vielen Jahrtausenden: Schon Neandertaler und Eiszeit-Jäger nutzten die Höhlen dieser Gegend als Unterschlupf, 6.000 vor Christi siedelten sich auf dem fruchtbaren Gebiet Bauern an und in der Bronzezeit wurde hier Metall gewonnen. Die Kelten schließlich bauten die ersten Städte.

In einer unserer Nachbarortschaften wurde ein keltisches Bauernhaus original rekonstruiert. Auf den umliegenden kleinen Ackerflächen werden viele der damals verwendeten Getreidearten wieder angebaut und geerntet. Einmal im Jahr wird an diesem Haus das traditionelle Keltenfest gefeiert.

Es bietet sich an, den Besuch beim Keltenhaus in Landersdorf mit der Wanderung auf dem Archäologischen Rundwanderweg (Natur pur) zu verbinden.

 

Auf den Spuren der Römer

Die Römer hinterließen in unserer Region umfangreiche Spuren. So sind nicht weit von uns entfernt Fragmente des Limes und seiner Wachttürme, von Kastellen, Bäderanlagen oder Villen zu finden.

 

Der Rätische Limes ,
der Burgus  und der Limeswachtturm bei Burgsalach

Schon zu Beginn des 2. Jh. n. Chr. waren die Römer bis in das Gebiet des Limes vorgedrungen und hatten Kastelle errichtet. Der Limes war in dieser Zeit eine einfache Schneise oder Straße durch die Wälder Germaniens. Wachttürme wurden aufgestellt, um diese Straße zu überwachen. Erst die späteren Ausbauphasen machten den Limes zu einem regelrechten Grenzsystem. In der zweiten Hälfte des 1. Jh. n. Chr. verschoben die Römer ihre nördliche Grenze von der Donau bis auf die Voralb. Sie schlossen die fruchtbaren Riesgebiete und die Hochterrassen des Jura in ihren Herrschaftsraum ein. In seiner letzten Ausbauphase war der Limes eine 548 km lange Grenzbefestigung, die eine sichtbare Grenze zwischen dem Römischen Reich und dem freien Germanien darstellte.

Heute erinnern noch einige Monumente an jene "erste Mauer” in Deutschland, das damals Rätien und Germanien hieß.

 

Der Raetische Limes führt direkt durch das Gemeindegebiet von Burgsalach.

 

Direkt hinter dem Limes befindet sich der so genannte Burgus . Dabei handelt es sich um ein Kleinkastell, das vermutlich Platz für eine Centuria (ca. 100 Mann) bot. Die Art des Bauwerks ist einmalig am gesamten obergermanisch-rätischen Limes und in vergleichbarer Form nur noch in Nordafrika zu finden.

Das Kastell datiert in die letzte Phase des Raetischen Limes und wurde erst im 3. Jh. n. Chr. erbaut. Die Anlage ist im Zusammenhang mit der Verstärkung der Grenzanlage zu sehen, da die Alamannen im Norden zunehmend unruhiger wurden.

Das Kastell wurde bei dem Limessturm der Alamannen nicht zerstört, aber es verfiel mit der Zeit. Unter einer schützenden Wald- und Schuttschicht konnte sich dieses Kleinkastell hervorragend erhalten.

Für den Besucher wurde eine Plattform errichtet, von der aus die Anlage gut überschaubar ist. Erklärungstafeln geben weitere Auskünfte.

Gut erreichbar und nicht allzu weit entfernt vom Burgus ist auch der rekonstruierte Limeswachtturm bei Burgsalach gelegen. Anfangs bestanden die Wachttürme an den älteren Limesstrecken aus Holz und hatten eine auf 4 Pfosten ruhende Plattform. Die nicht sehr beständigen Holztürme waren Vorgängerbauten der Steintürme, die in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. entstanden.

 

Der Limeslehrpfad mit dem Steinwachtturm bei Erkertshofen

 

Im Gemeindegebiet von Titting verläuft  auf einer Länge von 5 km
(Gehzeit: 1 Stunde) der Limeslehrpfad. Er hat 3 Stationen mit Informationstafeln

Östlich von Erkertshofen entstand die einzige Rekonstruktion eines Steinwachtturmes in Bayern. Der dreigeschossige Bau aus hand behauenen Kalkbruchsteinen wurde 1992 fertig gestellt. Der Turm, der für Besucher zugänglich ist, hat einen Zugang im ersten Obergeschoß, eine betretbare umlaufende Holzgalerie im zweiten Obergeschoß und ein Zeltdach aus Holzschindeln.

Die Gestaltung der Galerie und des Geländers beruht auf der Darstellung eines Limesturms auf der Trajanssäule in Rom.

Erläuterungstafeln geben Auskunft über den Limes und über römische Wehranlagen.

 

 

Wollen Sie die Spuren der Römer in der Stadt oder im Museum besichtigen, dann können Sie dies hervorragend in Weißenburg (Städte) tun.

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